NDer Georg Drost am 22.Mai 2025 beerdigt

Unser Bundesbruder
Georg Drost ist mit
92 Jahren am 12. Mai 2025 in München verstorben und wird nun in Gottes Herrlichkeit eingehen, darum beten wir und teilen auch die Trauer seiner Familie. R.I.P. SZ-Traueranzeige der Familie hier.
Georg ist mit 12 Jahren im April 1945 aus dem von den Sowjets zerbombten Breslau in Niederschlesien (heute Polen) mit seiner Mutter Elfriede mit im Pferdewagen der Nachbarin vor den anrückenden Rotarmisten geflüchtet. Seine geliebte kleinere Schwester Hilde starb schon 1942. Auch der Vater Alois konnte noch Breslau verlassen und traf Ehefrau und Sohn in einem fränkischem Bauerndorf. Bald ging es weiter in das zerstörte München, denn dort gab es Verwandte.
Ab dem Schuljahr 1946/47 erhielt Georg einen Platz im Internat des
Benediktinerklosters Scheyern, wo er fünf Jahre lang das dortige Gymnasium besuchte. Der Benediktinerabtei Scheyern blieb Georg immer verbunden - dort feierte er 2022 die „Eiserne Hochzeit" , P. Andreas OSB beerdigte ihn. Georgs gute Verbindung nach Scheyern war 1954 auch für den Heimverein des ND, der ab 1962 das Studentenheim „Willi Graf” baute, sehr wichtig Danach besuchte er zwei Jahre lang das
Max-Gymnasium in München, wo er 1953 das Abitur machte. Im selben Jahr legte am Max Gymnasium auch Bernhard Vogel, später Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz und in Thüringen, das Abitur ab. Bernhard war damals Leiter der ND-Gruppe Schwabing und warb erfolgreich Georg zum
Eintritt in den ND (Bund Neudeutschland, Jungengemeinschaft).
Anschließend studierte Georg an der Ludwig-Maximilians-Universität Betriebswirtschaft. bei
Prof. Dr. Guido Fischer, der in den 1950er Jahren ND-Bundesmeister, also oberster Repräsentant des Bundes war.
Georg erfuhr zufällig von einem ehemaligen Mitschüler, dass das
Scheyrer Kolleg in der Münchner Veterinärstraße 3 fehlbelegt war und deshalb für Studierende aus dem Kloster nicht genutzt werden konnte. Dem ND-Freundeskreis um Prof. Guido Fischer, mit den "Wirtschaftlern" und NDern Wolfgang Walter, Fritz Eder und Georg Drost, unterstützt vom Rechtsanwalt und NDer Dr. Hans Hien, gelang es, eine Vereinbarung mit dem ScheyrerAbt Franz Schreyer zu schließen und erfolgreich umzusetzen: Wenn es dem ND gelänge, die Missstände der Fehlbelegung zu beheben, könnte aus dem Haus ein ND-Studentenwohnheim (die
V3) mit 20 Wohnplätzen werden, dazu zwei Zimmer für Benediktinerpatres, einer Kapelle und die Wohnung für eine Haushälterin. Abt Schreyer selbst kannte den ND aus seiner Schülerzeit und vertraute Georg Drost und seinen ND-Freunden, die dazu den Heimverein e.V. des Münchner ND gründeten, der zum Verein
Studentenwohnheim Willi Graf e.V. wurde. Weil die V3 zu klein war, baute dieser Heimverein nämlich ab 1962 in der Hiltenspergerstr. 77 das Studentenheim „Willi Graf” mit 132 Wohnplätzen, das 1965 eingeweiht werden konnte.
Es ist daher ganz in Georgs Sinne, dass die Familie anstelle von eventuell zugedachten Kränzen um
Spenden bittet an den Verein Studentenwohnheim Willi Graf e.V., LIGA Bank eG München, IBAN: DE32 7509 0300 0002 1431 51, Verwendung: „Spende Georg Drost“
Diesem Studentenwohnheim Willi Graf hat Georg zwei
Förderstiftungen der Familie Moll im September 1994 für jährlich je zwei Studierende an der TUM und an der LMU vermittelt. Damit soll der akademischen Nachwuchs in osteuropäischen Ländern, besonders Studierende der Universitäten Breslau und Prag, gefördert werden, die in München Architektur und Denkmalpflege sowie Kunstgeschichte studieren und kostenfrei im
Studentenwohnheim Willi Graf wohnen können.
Im Münchner ND gab es den Singkreis, dessen Klang Georg mit seinem schönen Bass bereicherte. Dort lernte er Evi kennen;
1957 heirateten die beiden. Karl Heinz Schmid erinnert sich: „Beide waren über lange Jahre aktive Mitglieder des Singkreises, nahmen regelmäßig an unseren Veranstaltungen und Fahrten teil und unterstützten auch unsere ,Stille Hilfe Südtirol' "
1958 trat Georg als Dipl. Kfm. in die
Baufirma Leonhard Moll ein. Kurz darauf kam ein Sohn zur Welt, es folgten ein weiterer Sohn und 1964 eine Tochter.
Der Baufirma Leonhard Moll blieb Georg sein ganzes Berufsleben lang treu. Er fing in der Hausverwaltung an, stieg zum Geschäftsführer und Prokuristen auf und verließ die Firma schließlich 1999 als persönlich haftender Gesellschafter. Georg arbeitete gern und viel und wuchs bei Moll in eine Stellung hinein, in der ihm seine Chefs viel unternehmerische Freiheit gaben. Besonders gern kümmerte er sich um die Mollsche Mineralfarbenfirma „Keimfarben“.
Neben seiner beruflichen Arbeit engagierte sich Georg unermüdlich
ehrenamtlich. Nur einige dieser Engagements können neben dem o.g. Heimverein hier noch erwähnt werden:
- Gegenüber Polen hatte Georg, der seine schlesische Heimat verloren hatte, lange Zeit Vorbehalte. Dennoch trat er dem Arbeitskreis „Dialog mit Polen” des Bunds Neudeutschland bei. Nach der Wende reiste er zum ersten Mal wieder in seine Geburtsstadt Breslau und knüpfte in der Folgezeit sowohl geschäftliche Beziehungen als auch Freundschaften mit Menschen, die er jetzt als seine Landsleute betrachtete. Beim
Kirchenbauverein, der den Bau der Hl. Dorothea von Montau-Kirche im polnischem Danzig-Nenkau / Gdańsk–Jasień bedeutsam als
Zeichen der Versöhnung mitfinanzierte, war er Schatzmeister. Der Satz der polnischen Bischöfe „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ kam vor 60 Jahren genau aus Breslau, Georgs Heimatort.
- Georg betrieb auch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der
Baufirma Moll im Dritten Reich. Eines Tages meldete sich bei Moll
Uri Chanoch, ein ehemaliger Häftling eines Außenlagers des KZ Dachaus, der auf einer Moll-Baustelle
Zwangsarbeit geleistet hatte. Daraufhin lud Georg ihn zusammen mit einem Mitglied der Familie Moll zu sich und Evi nach Hause ein. Das war der vorsichtige Beginn einer echten Freundschaft zwischen Uri und Georg.
- Darüber hinaus engagierte sich Georg unter anderem im Elternbeirat des Gymnasiums der Kinder, bei der CSU-Laim und beim
Werkbund Bayern. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er mehrfacher
Ehrenvorsitzender und erhielt 1995 das
Bundesverdienstkreuz.
Leistung und die damit verbundene Anerkennung waren Georg so wichtig, dass kaum Zeit war für seine anderen Talente: Er hat gern getanzt, gemalt und gesungen und sich für viele Themen von Kunstgeschichte bis Politik interessiert. Er war auch ein humorvoller und geselliger Mensch. Mit seiner Ehefrau Evi und Freunden feierte er viele fröhliche Feste, fuhr jahrelang nach Südtirol zum Bergwandern. Georg hat immer gern und
großzügig geschenkt, was ihm bei den Enkelkindern den Titel
„Schokoladenopa” einbrachte. Neben Süßem schenkte er besonders gern Blumen. Zudem hat er anderen geholfen, wo er nur konnte. Er selbst hat allerdings nicht gern Hilfe angenommen. Im späteren Alter stellte das eine gewisse Schwierigkeit dar.
Im Ruhestand entdeckte Georg das Fahrrad, und man sah ihn für Einkäufe
durch Laim radeln. Seine
Herzschwäche erlegte ihm dabei Einschränkungen auf, die seinem Naturell ganz und gar widersprachen. Dennoch erfüllte sich sein Wunsch, bis zum Schluss zusammen mit Evi selbstständig in ihrer Wohnung in Laim zu leben. Als er eine Woche vor seinem Tod auf die Palliativstation kam, wurde er von Evi und von allen seinen Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln besucht. Am 12. Mai 2025 ist Georg ruhig und friedlich gestorben.
Quelle: ND-Rundbrief und Notizen der Kinder Georgs, vorgetragen am 22. Mai 2025 in St. Ulrich-Laim
In Georgs Sinne bittet die Familie anstelle von eventuell zugedachten Kränzen um
Spenden an den Verein
Studentenwohnheim Willi Graf e.V., LIGA Bank eG München, IBAN: DE32 7509 0300 0002 1431 51, Verwendung: „Spende Georg Drost“
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DEG / STA: Trauer um NDer Luis Graßl

Die Region München trauert mit seiner Familie (der Ehefrau Kathinka, dem Sohn Dr. Albert Graßl mit seiner Frau Dr. Cornelia Graßl und seinen drei Enkelkindern Adrian, Caroline, Ferdinand mit Milena) sowie seinen Freunden um unseren
ND-Bundesbruder Luis Graßl, der am 16. April 2025 im 93. Lebensjahr in Starnberg verstorben ist.
Luis / Alois und seine Vorfahren stammen aus einer Kaufmannsfamlie in
Deggendorf, wo er schon 1946 als Schüler (Oberrealschule, jetzt Comenius-Gymnasium) dem ND beitrat. Sohn Albert und Schwiegertochter Cornelia betreiben am Oberen Stadtplatz, im Haus neben dem Elternhaus ihres Vaters, nun eine zahnärztliche Gemeinschaftspraxis in Deggendorf.
Nach der Heirat 1962 zog Luis vor 60 Jahren nach Starnberg. Als Kaufmann betrieb er dort mit seiner Frau Kathinka ein Spielwarengeschäft, zur Freude unzähliger Kinder. Er liebte auch die Natur und die Berge und so zeigt das Umschlagsbild des Sterbebildes (oben links), dass er zum 92. Geburtstag mit der Zahnradbahn und Seilbahn nochmal auf die Zugspitze fahren konnte und dies sichtlich genoss…
In der
Starnberger
Kirche St. Josef (Schloßbergstraße 3, 82319 Starnberg) fand am 9. Mai 2025 um 18 Uhr
ein Gedenk-Gottesdienst für Alois (Luis) Graßl stattfinden. Die Beerdigung war am 30. April in der Nähe seiner Heimat Deggendorf, in der
Wallfahrtskirche Greising.
Gott nehme Luis nun in seine österliche Herrlichkeit auf! Traueranzeige der Familie in der
PNP siehe hier.
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Wir trauern um Liselotte Dörr

Elisabeth Dörr, Liselotte genannt, 1926 geboren und dann aufgewachsen in Haidhausen, gehörte in den Kriegsjahren zu einem Kreis um Salesianerpater
Edmund Johannes Lutz von St. Wolfgang, der die zum Wehrdienst eingezogenen Mitglieder der
Gruppe Ost mit Feldpostbriefen und Päckchen betreute. Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft schlossen sich dem Kreis an, Anschlusssuchende kamen dazu.
Aus der bunt zusammengewürfelten Gruppe entstand eine Gemeinschaft von Freunden, aus der Georg Dörr, ND-er schon aus der ND Verbotszeit,1947 die
Gruppe Parzival gründete, Sie war eine der ersten ND-Gruppen mit Frauen und Mädchen.
Fast 10 Jahre lang übernahmen je zwei Mitglieder monatlich einen fest eingeplanten, abendlichen Helferdienst im Obdachlosenbunker in Keferloh; Liselotte war von Anfang an dabei. Ihre Ausbildung zur Volksschullehrerin in der Zeit der Luftangriffe führte dazu, dass sie, nach knapp einem Jahr Unterricht, als Erstklasslehrerin eingesetzt wurde.
1949 heiratet sie den NDer Georg Dörr, Diplom-Verwaltungswirt im städtischen Jugendamt Münchens. Sie wohnt mit ihm die ersten Jahre in dessen elterlicher Wohnung in der Thierschstraße. Die ersten Stationen ihres Berufes waren München, Rohrbach und ab 1957 für 28 Jahre die Hauptschule an der Situlistraße in Freimann. Sie war beliebt und kinderlos - die ND-Gruppe war ihre Familie.
Nun ist Liselotte am 4. Februar 2025 im 99. Lebensjahr ihrem schon 2004 verstorbenen Ehemann Georg ins Jenseits gefolgt. Wir beten im Glauben an die uns allen verheißene Auferstehung, dass sie nun beide in Gottes Herrlichkeit leben.
Oskar Schmid, für die Gruppe Parzival